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Erik Lindner: "Nach Akedia" - Buchpremiere
"Nach Akedia“ – Buchpremiere von Erik Lindners erstem deutschen Band mit ausgewählten Gedichten.
In Lesung und Gespräch: Erik Lindner und Ulf Stolterfoht.
Moderation: Monika Rinck.
Geöffnet ab 20:00 Uhr, Beginn um 20:30 Uhr | Eintritt frei
Viel hat Erik Lindner in seinem Berliner Jahr für die Übertragung zeitgenössischer deutscher Dichtung ins Niederländische getan, u.a. mit der umfangreichen, „Berlijn“ gewidmeten Ausgabe der von ihm herausgegebenen Literaturzeitschrift Terras (mit dabei u.a. Ulrike Draesner, Elke Erb, Dieter M. Gräf, Marion Poschmann, Monika Rinck, Ulf Stolterfoht und Uljana Wolf). Nun eröffnen wir für ihn die Gegenfahrbahn: In der Spurensicherungsreihe des Berliner Künstlerprogramms des DAAD erscheint der erste deutsche Auswahlband mit Gedichten Erik Lindners, „Nach Akedia“ (aus dem Niederländischen von Rosemarie Still im Verlag Matthes & Seitz Berlin). Die besondere Intensität in Erik Lindners Gedichten, sie verdankt sich der hellwachen Aufmerksamkeit seiner Wahrnehmung und dem Zeitenmaß eines Gehenden. Unterwegs an den Gestaden seines flachen Landes wie auch denen des Mittelmeers, Städte, Vorortlandschaften und schrumpfende Industrieplätze durchschreitend, ist Erik Lindners genauer Blick der eines gerade in seinem scheinbaren Unbeteiligt-Sein Teilnehmenden. Durchlässig für das Sich-Ereignende, sammelt er Geschehnisse, komponiert sie mit feinstem Gespür für die wechselnde Tonalität von bestimmten und unbestimmten Momenten zu Reigen und verleiht ihnen damit erst Raum und Weile, sehr wohl sich bewusst: „Alles, was ist, kann verschwinden.“ Ulf Stolterfoht, der das Nachwort geschrieben hat, streicht das Besondere an Erik Lindners Arbeit wie folgt heraus: „Ich glaube, dass Erik Lindners Gedichte, was immer sie vordergründig verhandeln mögen, ein großes Thema haben, und dieses Thema ist das Glück. Wie man es erreicht, wie man es behält, vor allem aber: wie man es erkennt. Und es ist Erik Lindners Doppelstrategie zu verdanken: nicht nur zu sprechen über etwas, sondern es immer auch im Vollzug zu demonstrieren und zu exemplifizieren – dass wir beim Lesen dieser Gedichte nicht nur etwas erfahren über das Glück, sondern es leibhaftig und tatsächlich erfahren. Zumindest ein Zipfelchen davon zu fassen bekommen.“
Erik Lindner, 1968 in Den Haag geboren, lebt in Amsterdam und zählt zu den weltläufigsten niederländischen Dichtern. Er ist Herausgeber der niederländischen Literaturzeitschriften De Revisor und Terras sowie der in Frankreich erschienenen Anthologie Le verre est un liquide lent, die 33 niederländische Dichter in französischer Übersetzung vorstellt, wie auch des Auswahlbands Poèmes (2012) des auf Surinam geborenen niederländischen Dichters Hans Faverey, den er gemeinsam mit Éric Suchère ins Französische übersetzt hat. Im Sommer 2013 erschien sein erster Roman unter dem Titel Naar Whitebridge (Nach Whitebridge). 2012 war Erik Lindner Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.
Eine Veranstaltung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Kooperation mit dem ausland.