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Lyriklesung: Schultens, Scho, Ostashevsky

13 Sep 2013 - 20:00

"Lyrik im ausland ist gut erholt zurück aus der Sommerpause..." - so stand es im letzten Jahr an dieser Septemberstelle geschrieben, und es stimmt immer noch beziehungsweise schon wieder. Unsere Ankündigungen mögen von der Stange sein, maßgeschneidert sind dagegen die Lesungen unserer Gäste: Die Präsentation der diesjährigen Herbst/Winter-Kollektion poetischer Haute Couture eröffnen heute Katharina Schultens, Sabine Scho und Eugene Ostashevsky.

Geöffnet ab 20 Uhr, Beginn um 21 Uhr | Eintritt 5 EUR

Katharina Schultens, *1980 in Rheinland-Pfalz, studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim, St. Louis und Bologna und lebt heute in Berlin. Neben zahlreichen Veröffentlichungen von Lyrik und poetologischen Texten in Zeitschriften (u.a. bella triste, randnummer, Kritische Ausgabe) und Anthologien (u.a. Lyrik von Jetzt II und Neubuch) sind von ihr die Gedichtbände "Aufbrüche" (2004) und "gierstabil" (2011) erschienen. Für einen Gedichtzyklus, der nicht zuletzt unter dem Eindruck der sog. Weltwirtschafts- und Eurokrise der letzten Jahre die Terminologie der Finanzökonomie aufgreift, wurde sie in diesem Jahr mit dem Leonce-und-Lena-Preis ausgezeichnet.

Sabine Scho, *1970 in Ochtrup, studierte in den 90er-Jahren Germanistik und Philosophie in Münster und lebt heute in Berlin und Sao Paulo. Nach den Lyrikbänden "Album" (als Wiederauflage von "Thomas Kling entdeckt Sabine Scho")  und "farben" (beide 2008) veröffentlichte sie zuletzt "Frauenliebe und -leben. Variation zu Adalbert von Chamisso" (zus. mit Ulf Stolterfoht, 2010); für Herbst diesen Jahres ist bei kookbooks "Tiere in Architektur" als Buchpublikation zu Schos gleichnamigem längerfristigen Projekt angekündigt. Zusammen mit Ann Cotten und Monika Rinck tritt sie als "rottenkinckschow" in Performances auf, die Lyrik und theoretischen Diskurs verbinden.

Eugene Ostashevsky, *1968 in Leningrad, lebt in New York und ist derzeit Gast beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD. In seinen Lyrikbänden experimentiert er mit Phänomenen der Mehrsprachigkeit, dem Erbe klassischer Avantgarde und dem anarchischen Nonsens in Texten der Kinderliteratur. Als Literaturwissenschaftler und Übersetzer arbeitet er zu Daniil Charms und Aleksandr Vvedenskij, Autoren des russischen "Absurdismus" der 1930er Jahre. Auf Deutsch erschien von ihm neben einzelnen Gedichten in Zeitschriften das Leseheft "Auf tritt Morris Imposternak, verfolgt von Ironien" (übers. v. Uljana Wolf, 2010). Im Original erschien das Buch ("Enter Morris Imposternak, Pursued by Ironies") 2008, im selben Jahr außerdem "The Life and Opinions of DJ Spinoza".