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Sept Degrés de Broches
Sept Degrés de Broches / Sieben Grade Spiesse
Formation HO zeigt ein Stück über Leidenschaft und Mechanik.
Nach Texten von Charles Fourier und Interviews
Mitwirkende: Seby Ciurcina, Sophie Watzlawick, Margareth Kammerer, Anouschka Trocker, Florian Bach, Conrad Noack, Tania Zittoun, Leyla Rabih, Luca Stefanutto, Adeline Rosenstein, Ronny Trocker, Milan Mazourek, Oleg Myrzak
» Wir möchten der deprimierenden und verarmten Sprache der politischen Diskurse etwas Geschmackvolles entgegensetzen...
Deswegen haben wir vor, Menschen vorzustellen, die arbeitsfreie produktive Sozialutopien beschreiben: Eine aus dem Jahre 1829 und eine aus dem Jahre 1978. Diese Beschreibungen mögen genauso unrealistisch klingen, wie die aktuellen Versprechen der Politiker, sie haben aber den Vorteil, Lust auf anspruchsvollere Diskurse und sinnlichere Vergnügen zu machen.
Und auch als Gruppe müssen wir uns die alte Debatte um „Freiheit und (gesellschaftliche) Ordnung“ frisch und appetitlich servieren.
Aus diesen Gründen möchten wir zwei wunderschöne Beschreibungen einer utopischen Gesellschaft von
glücklichen, gut und lecker essenden Individuen vorstellen, einmal als Vision, und einmal als Erinnerung:
Einerseits Auszüge aus „Le nouveau monde industriel et sociétaire“ des französischen Denkers und Ökonom Francois-Marie-Charles Fourrier, andererseits Auszüge aus einem Interview mit einer 40jährigen Köchin, die ihren Beruf im Laufe ihrer 7-jährigen Erfahrung mit hedonistischer kollektiver Landwirtschaft während der sog. Hippie-Zeit in einer verlassenen Mühle in Italien erlernte.
Keiner von beiden hat großen Erfolg mit seiner Utopie gehabt. Fourier wartete zeitlebens vergeblich darauf, dass ein Mäzen den Bau seiner Glückskaserne, der „Phalanstère“ finanziere; die Köchin jagt seit zehn Jahren von einer Großstadt zur anderen, von einem italienischen Restaurant zum anderen und lebt alleine. Die Hingabe dieser Figuren an eine präzise Idee des Glücks für alle Menschen, und die Tatsache, dass sie dabei im Gegensatz zu vielen anderen Glückspropheten nicht den Humor verlieren, machen ihre Texte so genießbar. Zum aktuellen Mangel an begeisternden Zukunftsvisionen bilden diese zwei realen Menschen mit ihren Rezepten für Suppe und glückliches Zusammenleben keinen Widerspruch, sind aber auf jeden Fall der Beweis dafür, dass über wirtschaftliche Probleme auch bildhaft und kunstvoll diskutiert werden kann, in gehobener sowie in populärer Sprache, als ein sinnlicher und als Denkgenuss. «
Danach DJ's Panda und Gloria!!